Mittwoch, 16. März 2011

On the road again with Tim- Die Südinsel


Hallo Welt,
Gerade bin ich am wohl friedvollsten Ort der Welt angekommen. Hari Hari!! Wir (Tim und ich) besuchen gerade Khans Tante und Onkel. Absolute Hippies und Selfmade Menschen. Auf diesem kunterbunten Gelände findet sich einfach alles was eine Familie zum leben braucht.
Eigener Honig, Wein, Gemüse und super leckere, saftige Nashis.
Die letzten Tage sind wir von einem Ort zum anderen gefahren…schon ca.1300km…
Angefangen hat alles an einem frühen Morgen in Wellington, als wir auf die Fähre nach Picton fuhren. Wir durften nicht nur traumhaftes Wetter und eine wunderschönes Landschaft um uns herum genießen, sondern auch einige interessante Menschen treffen und beobachten.
Eine Geschichte hat mir wieder gezeigt wie unglaublich die Neuseeländer sind.
Sie stammt von einem älteren Paar, um die 50 Jahre, gut gekleidet und wohlhabend aus Christchurch.
Sie waren gerade im Familienurlaub in Coromandel (Nordinsel) unterwegs, als in ihrer Heimat die Erde bebte. Sie machten sich sofort auf den Rückweg und versuchten Kontakt zu Nachbarn und Freunden herzustellen. Ihr Haus stand nicht weit vom Epizentrum des Bebens entfernt und sie kehren zurück mit einer chemischen Toilette und keinem Gewissen was sie erwarten wird. Frauen von guten Freunden sind nach einer Shoppingtour im City Center noch nicht nach Hause zurückgekehrt und werden es auch nicht mehr.
Doch dieses Paar kehrt nicht zurück um ihr eigenes Hab und Gut zu retten-Nein, sie wollen sehen wie es ihren Mitarbeitern geht, für sie da sein und mit anpacken wo immer es geht. In diesen Tagen musste man jeden Tag um sein Leben bangen, denn niemand wusste wie stark das nächste Nachbeben sein wird. Noch immer bebt die Erde täglich einige Male, viele Menschen haben die Stadt verlassen, doch die die noch dort sind können kaum ein Auge zu machen ohne den Gedanken an ein weiteres Nachbeben nicht im Kopf zu haben.
Ist es nicht unglaublich, dass es für dieses Paar selbstverständlich ist zurückzukehren und mit anzupacken? Die Neuseeländer sind einfach unglaublich Stehaufmännchen!
Weil wir wissen dass der Tourismus eine der Haupteinnahme Quellen dieses Landes ist, sind wir weiter gereist.
Zuerst ging es nach Kaikoura.  Kaikoura ist bekannt fürs Whale Watching und seine Seelöwen. Absolute Touristenhochburg. Wir hatten Pech mit dem Wetter, es schüttet wie aus Eimern die ganze Nacht über, doch pünktlich zu unser Whale Watching Tour am nächsten Morgen hörte es auf. Das einzige was mich beunruhigte war die starke Seekrankheit Warnung.  Die Wellen draußen waren 1.5 Meter hoch!!!!
Wir freuten uns etwas mulmig auf das Abenteuer …Unser Guide war ein starker, breiter Maori, welcher alles auf Maori und Englisch erzählte. Was ich sehr interessant fand-Es gibt nur ein Unternehmen in Kaikoura die Whale Watching anbieten. Es wurde von Maoris für Maoris gegründet um die hohe Arbeitslosenquote zu senken und Touristen in diese einmalige Stadt zu locken.
Unser Guide erzählte uns viel über die Geschichte von Kaikoura. Hier gibt es Massen an Crayfish /Lobster. Doch nun zu den Walen! Wir mussten sitzenbleiben bis unser Guide schrie: „Jetzt!“.  Dann mussten wir so schnell wie möglich bei unmöglichem Wellengang auf eine Seite des Bootes laufen um das wunderschönste Geschöpf der Welt zu sehen. Einen Spermwhale. Sie holen nur für 4 Minuten Luft und es ist doch ein einmaliges Erlebnis. Alle auf dem Schiff-selbst unser Guide- waren Seekrank, doch in diesen kurzen Momenten schien alles vergessen. Diese Tiere sind das wertvollste was unsere Erde besitzt! Wir sollten sie verdammt noch mal mehr respektieren und ihren Lebensraum nicht zerstören oder sie sogar bis zum Tod jagen für Lampen Öl oder als Delikatesse!
Außer Wale haben wir noch viele andere Meeresbewohner gesehen. Delphine die mit dem Boot spielten, Seelöwen und Albatrosse! Unglaublich große Vögel J
Es ist wirklich unbeschreiblich was sich alles im Meer von Kaikoura versammelt….nach einer dreistündigen Tour und mehreren Kotztüten kehrten wir glücklich und zufrieden zur Lunchtime zurück und waren unglaublich froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Dann ging es weiter Richtung Nelson. Eine Hippie Stadt und unser Zwischenstopp vor unser großen Abel Tasman Tour. Am Stadtrand von Kaikoura lasen wir noch Thomas auf. Ein junger deutscher Mann, der nach einem abgebrochenem Studium dich zum surfen nach Australien aufmachte. Nach 9 Monaten Aussie Land stand NZ auf seinem Plan. Er reist mit sehr wenig >Geld und schläft auch mal im Schlafsack im Park. Als ich das hörte bekam ich gleich Mitleid und bestand darauf, dass er die Nacht mit im Van schlafen sollte.
Wir kochten also zusammen und dann machten wir uns zu dritt auf den Weg in die City. Die Bars in Nelson sind nicht schlecht, aber überall gab es nur ein Thema…das Erdbeben in Christchurch. Viele „Flüchtlinge“ aus Christchurch versuchten ihre Erlebnisse im Alkohol zu ertränken und so machten wir uns nach ein paar Stunden wieder auf den Weg zum Van. AM nächsten Morgen ging es sehr früh los nach Motueka, wo wir Thomas zum Fallschirmspringen rausschmissen und dann ging es für uns weiter nach Kaiteriteri.
In Kaiteriteri begann pünktlich um 8.30Uhr unsere zweitägige Tour durch den Abel Tasman!!!Unser Guide Craig war unglaublich lustig und Team Lea/Tim lieferte sich einige sehr nasse Waterbattles mit ihm. Wir haben viele verschiedene Vögel beobachten können und Seelöwen sind um unsere Kajaks geschwommen. Es war traumhaft. Die Küstenregion vom Abel Tasman National Park ist wirklich traumhaft… Als wir dann nach einem Tag Kajaken in Anchorage (einer der schönsten Bays in NZ) angekommen sind sprangen alle ins Wasser und für Tim und mich ging es dann auf den Campingplatz, während der Rest unser kleinen Truppe zurück nach Kaiteriteri fuhr. Ich war von den letzten Tagen völlig übermüdet und schlief sehr schnell ein. Am nächsten Tag hatten wie einen 5stündigen Walk durch den Abel Tasman vor uns. Ich natürlich mit 20 Sandfly Stichen und Flip Flops J
Wir relaxten ein wenig am Strand und pünktlich mit der prallen Mittagssonne begaben wir uns auf unsere Mission…5 Stunden Walk zum nächsten kleinen Örtchen und von da aus mit dem Bus nach Kaiteriteri zurück. Der Walk begann super super super steil und ich war schon kurz vorm aufgeben..ich konnte es nicht glauben. Hatte Craig nicht noch am Tag zuvor gesagt der Walk sei einfach? Und es war ja schließlich nicht mein erster Walk..In Muriwai hatte ich schon viele verrückte Wanderungen mit Tina unternommen…
Doch wo es bergauf geht geht es auch immer bergab. Mann kommt in einen Rhythmus und ich war mit den Gedanken ganz wo anders. Der Wanderweg führte und an vielen Traumstränden vorbei und durch den gefühlten tiefsten Regenwald. Es war einfach traumhaft schön und unbeschreiblich J
Wir schafften den Walk dann in 3.5 Stunden anstatt 5 Stunden. Mann waren wir stolz J
Als wir dann gegen 18.00Uhr wieder in Kaiteriteri waren ging es im Van bis nach Motueka und dort gab es ein absolutes Pasta Festmahl.
Am nächsten Morgen ging es dann auch schon weiter nach Westport…ein langweiliger Ort und viel zu sehr im lonley Planet angepriesen. Nach einem Stadtspaziergang beschlossen wir weiter in die nächste Stadt zu fahren.
Die Westküste ist kaum besiedelt und auf der ganzen Südinsel leben ca. 1 Millionen Menschen…kaum vorstellbar wenn man aus Deutschland kommt. Ich habe eine Stadt immer als Stadt bezeichnet, wenn es ein Warehouse und einen anderen großen Supermarkt gab. Doch Tim hatte sichtlich Probleme sich nicht über mich lustig zu machen wenn ich glücklich war ein Warehouse zu sehen.
Für Jade ist die Westküste perfekt. Ich kaufte Anhänger für Mama und Shyla die sie beschützten sollen während ich nicht da bin und ihnen Kraft in schweren Momenten geben sollen. Ich habe jeden Stein gesegnet, damit die zwei Zicken hoffentlich mal mehr lachen anstatt zu streiten J
Kurz vor den großen Gletschern  der Westküste stoppten wir in einem kleinen Dörfchen namens Hari Hari, wo ich anfing diesen Blogg Eintrag zu schreiben. Khans Tante und Onkel leben hier mit ihren zwei Kindern und beherbergen Backpacker und Freunde aus der ganzen Welt. Absolute Hippies und es tat so gut diesen warmherzigen und lebenslustigen Menschen zu begegnen. Nach dem Abendessen brachte uns Khans Onkel zu einem Fluss in dem es heiße Quellen gab. Ich hatte die Weinflasche und die Männer die Spaten. Es war ein weiterer traumhafter Ort und war unglaublich glücklich…auch wenn diese Hippies mich mit ihrer Nacktheit etwas schockiertenJ Es war gott sei dank super dunkel!
Am nächsten Morgen ging es dann zu meinen ersten Gletscher in meinem Leben. WOOOOOOOW
Es war komplett anders als alles andere was ich zuvor gesehen habe. Der Franz-Josef Gletscher eine absolute Naturgewalt und wir konnten sogar gaaaaanz nah an die Gletscherzone heran. Ich entdeckte eine ganz andere Seite von Neuseeland und sie beeindruckte mich wie alles zuvor unglaublich.
Jeder Tag hier hält etwas Neues für mich bereit und die Menschen die ihre Erfahrungen und Leben mit mir Teilen sind unbeschreiblich. Ich kann gar nicht glauben wie viel Glück ich habe meine Zeit mit diesen Menschen zu verbringen. Sie sind mir unglaublich ans Herz gewachsen und es wird schwer für mich dieses Land bald zu verlassen und mich in ein neues Abenteuer zu stürzen…Die Realität!
So jetzt aber wieder zurück zum Gletscher…nach Franz Josef ging es zum lieben Fox, der uns nicht so herzlich willkommen hieß wie Franz. Der Walk war aus Vorsichtsmaßnahmen gesperrt und es fing auch noch an zu regnen. Der Ort war sehr sehr mysteriös.
Dann begann die wohl schönste und gleichzeitig anstrengendste Autofahrt meines bisherigen kurzen Lebens. Vom Fox Gletscher nach Wanaka. Durch das Gebirge von den Gletschern zu vielen Seen . Ich kann es nicht beschreiben..ich hoffe die Bilder von Tim können einiges zeigen.
In Wanaka war es unglaublich windig und ich erlebte eine der kältesten Nächte in NZ. Der Ort war einfach bezaubernd und sehr sehr windig. Wir gönnten uns eine NZ Pizza (iiihhh) und hatten viel Spaß dabei Menschen zu beobachten und uns Geschichten über sie auszudenken. Ich konnte mich vor lachen nicht mehr einkriegen als Tim die Touristen mit Terroristen verwechselte.
Irgendwie stimmt diese Verwechslung auch. Ich habe schon viele getroffen, die sich einfach unglaublich respektlos oder einfach stur dumm gegenüber Maoris und Kiwis verhalten haben. Ich frage mich ernsthaft woher diese Arroganz dieser Menschen kommen, die glauben etwas Besseres zu sein als diese wundervollen Menschen. Wie kann man auf die Menschen hinabschauen, die es einen ermöglichen dieses Land mit allen seinen Facetten und Wundern zu entdecken???!!!
Aber wieder zurück zu unserem Road Trip…Von Wanaka ging es nach Queenstown. Die Stadt war crowded As…Wir waren froh, dass unser Camping Platz 5 Minuten von der Innenstadt entfernt war und wir super lustige andere Backpacker trafen. Wir hatten sehr viel Spaß und sind am Abend noch in Black Swan mit Natalie Portman gegangen. Super dunkler, gruseliger Film. Am nächsten Tag haben wir eine Tagestour zu den  Milford Sounds gemacht! Ich lasse die Bilder sprechen es ist nicht zu beschreiben!
Dann ging es wieder zurück zum Campingplatz und am Morgen dann zum Flughafen nach Dunedin. Dort musste ich Abschied von meinem Lieblings Tim nehmen…er ist wie ein großer anstrengender Bruder für mich und ich will ihn nicht in meinem Leben missen. Danke für die 4 Wochen Kritik und Lachen!
Dann ging es für mich in die Chaos WG in der ich jetzt bin. Matt kenne ich noch aus Whitianga. Er studiert hier, wie viele junge Kiwis und lebt mit 5 weiteren Studenten aus dem ganzen Land in einem Haus in der wohl bekanntesten Straße ganz Dunedins. Der Hyde Street.  Hier reiht sich ein Studentenhaus neben dem anderen und es ist einfach gut so junge verrückte und gleichzeitig kritische Menschen um einen herum zu haben.

Jetzt genießt die Bilder meiner Reise mit Tim und  Neuigkeiten aus Dunedin folgen bald. 
Auf der Fähre nach Picton





Whale Watching Kaikoura




Christchurch in Nelson

Thomas in Nelson


Pancake Rocks!!



Hari Hari

Khans Familie

Franz Josef Gletscher


On the road...
 Weitere Bilder sind in Bearbeitung!
Eure Lea

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